Das Tapezieren ist bekanntlich die beliebteste Tätigkeit der Heimwerker. So einfach das Tapezieren erscheinen mag – nur mit einer guten Anleitung werden die Ergebnisse zufriedenstellend.
In einem vergangenen Artikel haben wir erklärt, welche Vorüberlegungen bezüglich der Tapete zu treffen sind, darunter die Wahl geeigneter Farben, Tapetenmaterialien sowie Werkzeuge. Wenn Sie diese Entscheidungen getroffen haben, kann die eigentliche Arbeit beginnen.
Alte Tapeten entfernen
Einen Großteil der Arbeit müssen Sie für das Entfernen der alten Tapete einplanen, sollte diese noch vorhanden sein. Dieser Schritt wird von vielen Heimwerkern unterschätzt. Insbesondere hartnäckige Tapeten, die sich nicht in großen Stücken entfernen lassen, erhöhen den Zeitaufwand.
Beim Entfernen alter Tapetenreste gibt es zwei Möglichkeiten:
- Dünne Rückstände mit Tapetenlöser und Wasser einweichen.
- Dicke (wasserundurchlässige) Tapeten vor dem Einweichen mit Nagelwalze/Tapetenwolf bearbeiten.
Verarbeiten Sie den Tapetenlöser getreu der Anleitung in einem Eimer mit warmem Wasser. Anschließend tragen Sie die Mischung mit einem Quast großzügig auf die Tapetenreste auf. Lassen Sie den Tapetenlöser etwa eine Stunde einwirken (siehe Herstellerangaben).
Nach dem Einweichen können Sie die Rückstände mit einem möglichst breiten Spachtel entfernen. Schieben Sie den Spachtel unter die durchfeuchteten Tapetenreste und arbeiten Sie sich Wand für Wand durch das Zimmer.
Entfernen Sie abschließend Verschmutzungen mit einer Bürste; Risse und Löcher können Sie mit Spachtelmasse ausgleichen. In Altbauten ist es häufig nötig, poröse Untergründe mit Tiefgrund zu bearbeiten, damit die Tapete einen tragfähigen Untergrund bekommt.
Wand messen & Tapete zurechtschneiden
Die Wand ist nun vorbereitet und das Tapezieren kann beginnen. Messen Sie zunächst die Höhe Ihrer Wände und schneiden Sie Tapetenbahnen mit einem Überschuss (5–10 cm) zurecht. Nehmen Sie einen Bleistift und eine Wasserwaage zur Hand und zeichnen Sie Striche an die Wand, um die Bahnen gerade anbringen zu können.
Tipp: Platzieren Sie die erste Bahn in der Nähe der Hauptlichtquelle (zum Beispiel in Fensternähe). Sollten Sie die Bahn nicht ganz perfekt platzieren, fällt es nicht auf, da das Licht den Fehler maskiert.
Kleister anrühren und auf Tapete/Wand auftragen
Lesen Sie die Gebrauchsanweisung des Kleisters und rühren Sie ihn getreu den Herstellerangaben an. Der Kleister kommt entweder auf die Tapete oder die Wand (zum Beispiel bei Vliestapeten).
Für herkömmliche Tapeten gehen Sie wie folgt vor:
- Tapetenbahn mit der Rückseite auf einen Tapeziertisch legen
- Tapetenbahn komplett und großzügig inklusive der Ränder einkleistern
- Ein Drittel der Bahn zur Mitte falten, dann das zweite Drittel falten und abschließend die Tapetenbahn in der Mitte zusammenfalten
- Die Bahnen einige Minuten einweichen lassen
- In der Zwischenzeit eine weitere Bahn einkleistern
Die erste Bahn an die Wand kleben
Nach etwa fünf Minuten können Sie die erste Tapetenbahn an die Wand anbringen. Greifen Sie die eingeklappte Tapete, sodass das erste Drittel sich oben befindet. Klappen Sie dieses Drittel auf und kleben Sie die beiden Drittel mit fünf Zentimeter Überstand an die Wand (Bleistiftlinie beachten).
Klappen Sie nun das verbliebene Drittel auf und kleben Sie es an der Wand fest; nehmen Sie eine Tapezierbürste in die Hand und streichen Sie mit ihr von oben nach unten und der Mitte zum Rand, um Blasen sowie Falten zu entfernen. Kleben Sie anhand dieser Anleitung weitere Bahnen an die Wand.
Übrigens: Ecken sollten Sie nicht überlappend tapezieren. Schneiden Sie den Überschuss mit einem Cutter weg.