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Neuer Anstrich – So erscheinen alte Möbel wieder wie neu

veröffentlicht am 19. März 2021 | Kategorie: Highlights

Ein altes Erbstück in Form eines Holzschrankes, der vergessene Schaukelstuhl auf dem Dachboden, ein vom Flohmarkt ergattertes Vintagemöbelstück oder auch ein Massivholztisch von Möbel-Eins, der leider beim Transport beschädigt wurde – es ist Zeit für einen neuen Anstrich und um dem Massivholz einen neuen Look zu verleihen!

Vielleicht haben Sie renoviert und das Möbelstück passt nun optisch nicht mehr in den Raum. Damit aber der Raum mit dem Möbelstück richtig wirken kann und harmoniert, müssen die Farben aufeinander abgestimmt sein. Oder aber Sie haben endlich die Zeit, das Projekt „neuer Anstrich“ anzugehen. Genügend Zeit ist Voraussetzung, damit es gelingen kann.

Vorbereitung auf das Projekt „Alte Möbel streichen“

Neben der Vorbereitung des Möbelstücks sind einige Vorkehrungen zu treffen. Je nachdem, wie das Möbelstück aufbereitet werden soll, sind verschiedene Arbeitsschritte und für diese unterschiedliche Materialien und Werkzeuge zu beschaffen:

Material:

  • Reparaturspachtelmasse: Sind Löcher, Risse oder andere Beschädigungen im Holz, so können sie ausgespachtelt werden.
  • Grundierung für den Anstrich: Sie ist deshalb empfehlenswert, da sich nach dem Streichen des Möbelstücks keine Flecken oder Verfärbungen bilden. Sie ist ein sogenannter Holzisoliergrund.
  • Möbellack: Die Farbe, welche die Holzoberfläche im neuen Glanz erscheinen lässt.
  • Kreppband: Zum Abkleben der Bereiche, die keinen Anstrich abbekommen sollen.
  • Nitro-Universalverdünnung: Sie dient dem Entfernen des alten Anstrichs auf dem Holz.

Werkzeuge:

  • Abdeckplane: Auf dieser wird gearbeitet, um so den Untergrund sauber zu halten.
  • Schleifmaschine oder Schleifpapier: Sie dienen dazu, um den Lack zu entfernen und aufzurauen und so das Holz für den Lack empfänglich zu machen.
  • Abstauber und Staubbindetuch: Nach dem Abschleifen muss der Staub vollständig entfernt werden, damit der Anstrich ebenmäßig wird. Das Tuch bindet den Staub.
  • Spachtel: Um die Spachtelmasse in die Beschädigungen einzuarbeiten.
  • Farbwanne, Eimer, Gitter, Rührholz: Damit die Farbe angerührt werden kann.
  • Pinsel und Bürste, Farbroller und -walzen: Die Farbe bzw. Lasur wird damit entsprechend aufgetragen.
  • Schraubenzieher: Zum Entfernen der Schrauben, Schubladen und Türen, falls vorhanden.

Vorbereitung des Möbelstücks

Griffe abschrauben, Türen und Schubladen müssen ausgebaut werden, falls welche vorhanden sind. Durch den Anstrich passen diese sonst nicht mehr hinein. Das Möbelstück wird auf der Abdeckfolie platziert.

Durchführung des Projekts „Alte Möbel streichen“

Alte Beschichtungen entfernen

Sind alte Beschichtungen wie Lacke auf dem alten Möbelstück vorhanden, so müssen diese zunächst entfernt werden. Das ist wichtig, um ein gleichmäßiges Ergebnis des Neuanstrichs erzielen zu können. Außerdem würde die neue Farbe nicht auf dem alten Anstrich haften.

Sie haben drei Möglichkeiten, den alten Lack zu entfernen:

1. Den Altlack mit einer Schleifmaschine oder einem Schleifpapier anschleifen.

2. Einen Abbeizer benutzen: Er wird unverdünnt mit einem Pinsel überall dort aufgetragen, wo alte Farbreste vorhanden sind. Deckt man die eingestrichenen Bereiche mit einer Folie ab, so kann der Abbeizer schneller einziehen und seine Wirkung voll entfachen. Nach spätestens 45 Minuten können die Farbreste mit dem Spachtel abgeschoben werden.

3. Die Farbreste mit einem Heißluftgebläse entfernen.

Möbel abschleifen

Damit keine überschüssigen Fasern zurückbleiben, wird das Möbelstück befeuchtet. Die losen Fasern stellen sich auf und können grob abgeschliffen werden.
Ist das Holz komplett abgetrocknet, so kann es nun abgeschliffen werden. Am besten erst grob mit einer Körnung von 120, beim nächsten Durchgang mit 150 und beim letzten Durchgang mit einer Körnung von bis zu 180.

Möbel reinigen

Damit kein Schmutz und Staub in der Farbe landet, muss der Schleifstaub mit einer Bürste und im Anschluss mit dem Staubtuch entfernt werden. Fettrückstände können auch mit einem Terpentinersatz entfernt werden. Die Oberfläche muss vollständig sauber sein. So können Unebenheiten im Ergebnis vermieden werden.
Mit dem Spachtel werden nun Beschädigungen ausgebessert und die Spachtelmasse trocknen gelassen.
Nun muss nochmals abgeschliffen und gesäubert werden.

Möbel abkleben

Bereiche des Möbelstücks, die keine neue Farbe erhalten sollen, werden mit Kreppband abgeklebt. Dazu gehören die Innenseiten der Schubladen und Türen. Ansonsten passen sie nicht mehr.

Grundierung

Eine Grundierung ist bei neuen Möbelstücken empfehlenswert, wenn diese nicht behandelt sind und stark harzen. Es könnte passieren, dass der Lack mit dem Harz reagiert und das Farbergebnis ist nicht das Erwünschte.
Soll eine Lasur aufgetragen werden, so muss zuvor sichergestellt sein, ob eine Grundierung notwendig ist. Dies steht auf der Gebrauchsanweisung des Lasurbehälters.

Die Grundierung wird mit einem Pinsel unverdünnt auf schmale Kanten aufgetragen. Auf Flächen wird sie mit einem Lackierroller in Richtung der Holzmaserung gestrichen. Nun muss die Grundierung für mindestens zwölf Stunden trocknen.

Oberfläche anschleifen, um sie auf den Lack vorzubereiten

In Richtung der Maserung wird nun mit Schleifpapier die trockene Grundierung angeschliffen. So wird die Oberfläche empfänglich für den Lack und kann ihn richtig aufnehmen. Der Staub muss wieder vollständig entfernt werden, damit die Lackoberfläche nicht durch kleinste Staubpartikel ruiniert wird.

Lasur auftragen (optional)

Eine Lasur schützt und pflegt das Holz vor Schmutz und Wasser, wenn sie für den Innenbereich geeignet ist. Eine Lasur für den Außenbereich schützt das Möbelstück zusätzlich vor Witterungseinflüssen, UV-Strahlen und sogar vor Pilzbefall.

Eine Lasur lässt das Holz hochwertiger erscheinen, allerdings gehen mit ihr die sichtbare Holzstruktur verloren. Aber vor allem zeigen Massivholztische eine klare Holzstruktur auf und es wäre schade, diese zu übermalen.

Die Lasur wird wieder mit einem Pinsel bzw. einem Roller in Richtung der Holzmaserung aufgetragen. Auch die Lasur muss richtig trocken sein, bevor weitergearbeitet werden kann.
Mit feinem Schleifpapier mit einer Körnung von 200 wird das vorlasierte Möbelstück erneut abgeschliffen. Die intensive Reinigung von Staub und Schleifmehl darf anschließend nicht fehlen!

Neulack auftragen

Als Anstrich eignen sich neben Lasuren Naturholz-, Kunstharz- oder Acryllacke. All diese können nur verwendet werden, wenn die Oberfläche des Möbelstücks zuvor behandelt, d. h. abgeschliffen wurde.

Möchten Sie dagegen das Möbelstück direkt streichen, ohne die alte Lackschicht zuvor entfernt zu haben, so eignen sich Kreidefarben. Unterschiedliche Ergebnisse lassen sich mit ihnen erzielen:

  • Eine geschlossene Farbschicht: Die komplette Fläche wird gestrichen.
  • Shabby-Look: Wird die Oberfläche leicht abgeschliffen, so kommt die alte Farbschicht zum Vorschein.
  • Vintage-Look: Die Farbe wird in zwei Schichten aufgetragen. Wird die obere Farbschicht leicht angeschliffen, so scheint die untere Schicht durch. Das Möbelstück sieht stellenweise abgenutzt aus.

Haben Sie sich für eine Lackierung und eine entsprechende Farbe entschieden, so muss diese nun aufgerührt werden. Ecken, Kanten und kleinere Flächen werden wieder mit einem Pinsel gestrichen, Flächen hingegen mit einem Lackierroller. Vier bis fünf Bahnen längs des Holzes streichen, dann quer. Dadurch wird erreicht, dass sich der Lack gleichmäßig überall verteilt.

Nach zwölf Stunden ist der Erstanstrich bereit, um mit einem 240er Schleifpapier vorsichtig in Richtung der Maserung angeschliffen werden kann. Nachdem der Schleifstaub entfernt wurde, ist das Möbelstück bereit für den Zweitanstrich.

Bei Massivholzmöbel, beispielsweise Massivholztische bei Möbel-Eins zu finden, ist es wichtig, dass insgesamt drei Farbaufträge auf diese Weise durchgeführt werden. Sogenannte Vor-, Zwischen- und Deckanstriche ergeben die gewünschte Deckkraft. Ist das Ergebnis dennoch nicht zufriedenstellend, so einfach den Vorgang nochmals wiederholen.

Sollen mehr als ein Farblack benutzt werden, so muss der Grundanstrich zunächst komplett trocknen. Die Fläche, welche eine andere Farbe annehmen soll, wird nun mit Kreppband abgeklebt. Nun wird die abgeklebte Fläche erneut mit der Grundfarbe gestrichen. Dadurch wird verhindert, dass die neue Farbe unter das Kreppband läuft und sich mit der Grundfarbe vermischt. Ist die Farbe trocken, so kann mit der zweiten Farbe gestrichen werden. Die Ränder werden perfekt voneinander abgegrenzt sein.

Fertigstellung des Möbelstücks

Nach dem letzten Farbauftrag dauert es drei bis fünf Tage, bis die nötige Trocknung erreicht ist. Riecht er noch sehr streng, dann lieber noch eine Weile trocknen lassen.
Nun kann das Kreppband entfernt und die Türen, Schubladen und Griffe angebracht werden. Läuft die Schublade nicht richtig, so einfach die Laufflächen mit etwas weißem Kerzenwachs oder Seife einreiben.

Fazit

Um sein Möbelstück optisch aufzuwerten, muss man nicht handwerklich begabt sein. Soll es schnell gehen, so eignet sich Kreidefarbe, da diese auf die alte Farbschicht aufgetragen werden kann. Für ein perfektes Ergebnis, sodass beim Massivholz die Holzmaserungen ersichtlich sind und der natürliche Holzton bestehen bleibt, müssen die einzelnen Arbeitsschritte befolgt werden – wobei die Lasur ausgelassen werden muss, um dies erzielen zu können.

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